Eine Baustelle mit Charme: Max-Aicher-Arene in Inzell ist pünktlich fertig geworden

Aus Von Ramona Schittenhelm

In Inzell wird es während den Weltmeisterschaften – den 13. bei den Einzelstrecken – sicherlich Rekorde geben. Denn das Eis in der neuen Eishalle ist ziemlich schnell. Bereits zum zehnten Mal ist die Chiemgau-Gemeinde bereits Ausrichter einer Weltmeisterschaft (Sprint, Einzelstrecken oder Mehrkampf). Die Halle ist pünktlich fertig geworden, vergessen sind momentan die Probleme, die es während der Bauphase des 36-Millionen-Projektes gegeben hatte. Abends, wenn die Max-Aicher-Halle beleuchtet ist und man in den knapp 5000-Einwohner-Ort hinein fährt, ist die Glashalle ein echter Hingucker. Die Halle wird während der Wettbewerbe der Weltmeisterschaft ausverkauft sein. Allerdings werden einige der Zuschauer das Manko live erkennen können: denn auf ihren Plätzen sind keine Sitzschalen sondern lediglich Kissen, die auf dem Beton liegen. Dem Bauherrn ist dabei nicht das Geld ausgegangen. Dem Bauherrn nicht, aber der für die Bestuhlung zuständigen Firma: die ist pleite gegangen und man muss sich nach der Weltmeisterschaft um Ersatz kümmern. Bis zur WM wäre es nicht mehr möglich gewesen, da bis zuletzt eifrig an der Fertigstellung gearbeitet wurde.

Der Bau der Halle kostet rund 36 Millionen Euro. Die Finanzierung wurde bis April 2009 verhandelt und geklärt. Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren entstand die nunmehr modernste Eisschnelllauf-Halle der Welt. Der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) Gerd Heinze, geht davon aus, dass Inzell mit dieser Halle Maßstäbe setzen wird: „Die Architektur und die technologische Ausstattung werden Maßstab für weitere neue Hallen auf der ganzen Welt sein. Inzell setzt Standards.“ Deutschland strebt während der heimischen Welttitelkämpfe fünf Medaillen an, Bundestrainer Markus Eicher wäre von einem solchen Ergebnis mehr als begeistert. Zu den Favoriten zählen u.a. Jenny Wolf und Stephanie Beckert sowie das Team.

Inzell trägt seit 1965 Eisschnelllauf-Wettkämpfe auf seiner Bahn aus. Zahlreiche Rekorde wurden hier – im Freuen – geknackt. Auch von Anni Friesinger-Postma, die aus Inzell stammt und hier sehr viele gute Rennen abgeliefert hat. An der Heim-WM wird die Sportlerin aufgrund von Verletzungen, die sie zum Karriereende zwangen, nicht mehr teilnehmen. Inzwischen ist bekannt, das Friesinger-Postma noch in diesem Jahr Mutter wird. Vom Eis zeigt sich die mehrfache Weltmeisterin aber mehr als begeistert: „Es ist ein richtig gutes Eis hier.“