Orgelkonzert mit Dr. Otmar Heinz erläutert neue Hauser-Orgel in Karlskron

Jede Orgel sei anders, verfüge ber einen ganz individuellen Klang der abgestimmt ist auf das jeweilige Kirchengebäude, erklärte Dr. Otmar Heinz, Orgalbauer und Organist – selbst in der Region beheimatet und in München als Kirchenmusiker tätig. Gemeinsam mit dem Erbauer der Orgel von Karlskron, Anton Meier, gab er einen informativen und musikalischen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten des neuen Instrumentes.

„Mit dieser Orgel haben sie etwas geschaffen, dass es in der Region so nicht gibt“, beschreibt Heinz die Einzigartigkeit des Instrumentes, insbesondere auch aufgrund seines Rückpositiv. Dieser vom Kirchenschiff aus sichtbare Orgelbestandteil sei für die Klangqualität im Auditorium verantwortlich.

Karlskroner überhaus interessiert an ‚Ihrer‘ Orgel

Die Orgelbau-Firma Hauser aus Kleindöttingen in der Schweiz hat in ihrer Geschichte bereits weit über 100 Orgeln erbaut. Die meisten davon stehen in der Schweiz selbst. Einige Instrumente in Deutschland würde es jedoch bereits geben, erzählt Anton Meier. Der Orgelbauer zeichnet sich für das Instrument und dessen Klang verantwortlich. In der Kirche Karlskrons ist die Orgel bereits zum zweiten Mal zusammen gebaut. Bei der Generalprobe in der Werkstatt in der Schweiz ist das Instrument allerdings noch nicht passend intoniert. Hier wird nur sichergestellt, dass jede Taste, jedes Register funktioniere, beschreibt Meier, der gemeinsam mit seinen Kollegen etwa ein Jahr an der Orgel gearbeitet hat.

Die Traktur der Orgel – in Anlehnung an den Namen der ‚Dreifaltigkeitskirche‘ besteht der Sichtbare Teil der Orgel aus zweimal drei gleich hohen Türmen – sei überaus sensibel. Für den Organisten sei dies einerseits phantastisch, andererseits aber auch eine Herausforderung. Denn diese Einstellungen erlauben eigentlich keine Fehler beim Spielen, erklärt Otmar Heinz. Das Karlskroner Instrument ist auf barock-orientierte Musik ausgerichtet. Wenn es in andere Epochen geht sei das Instrument in der Lage, dies klanglich mit zu gehen, würde jedoch wenn es in Extreme geht durchaus auch an ihre Grenzen gelangen. Im Rahmen des „Gesprächs-Konzertes“ erklärten Heinz und Meier die verschiedenen Töne und Tonsequenzen indem es einerseits erklärt, andererseits praktisch mit der Orgel präsentiert wurde. Das kam an bei den knapp 100 Besuchern dieser Orgelvorstellung. Im Gespräch merkte man den Besuchern aber auch an – man ist froh dass die neue Orgel endlich da ist. Denn es war ein langes Warten, Sparen und Kämpfen. Aber, da waren sich am Ende alle einig: Es hat sich gelohnt. Die Orgel ergänzt die ebenfalls in den letzten Jahren innen und außen grundsanierte Kirche und setze so auch optisch einen Glanzpunkt.

Kurzes Konzert offenbart die Klangqualität

Mit Stücken von Nicolaus Bruhns (Praeludium in e), Johann Sebastian Bach (Schübler Orgelchroal), Jehan Alain (Le jardin suspendu) und Nicholas Chovenaux (March) zeigte Dr. Otmar Heinz an der Orgel, was ein guter Organist aus einem solchen Instrument heraus holen kann. Er zog dabei alle Register – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn diese wurden je nach gewähltem Stück entsprechend eingestellt und genutzt. Knapp 90 Minuten Einführung in die Karlskroner Orgel. – Viele Karlskroner waren fasziniert, klanglich und optisch.

Uraufführung von „Dahoam – Hymnen im Donaumoos“

Über 1000 Orgelpfeifen – die längste ist über 4 Meter, die kürzeste gerade einmal zehn Zentimer – werden verbaut sein, wenn am Freitag abend um 18 Uhr die Uraufführung von „Dahoam – Hymnen im Moos“, einer Komposition des gebürtigen Karlskroners Willi Vogl an dieser Orgel erfolgt. Organist an diesem Abend wird Domorganist Martin Bernreuther aus Eichstätt sein.

Fotos

Ramona Schittenhelm

Ausbildung als Journalistin im Berchtesgadener Land. Lokal- und Online-Journalismus sind meine Leidenschaft. Meine journalistischen Wurzeln liegen im Sport- und Technik-Journalismus.

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